Jedes Jahr gelangen etwa 200 neue Damendüfte und Herrendüfte in die Regale der Parfümerie. Die meisten der neuen Düfte sind so komponiert, dass sie gefällig sind und möglichst vielen Damen und Herren gefallen. Beliebte Duftnoten spielen dabei eine wesentliche Rolle, wenn Parfümmarken Parfümeure beauftragen, neue Parfums zu zu erschaffen, die sich erfolgreich verkaufen lassen.
Die beliebtesten Duftnoten sind dabei das Herzstück eines neuen Duftes, der dazu verlockt, dass wir uns für einen bestimmten Duft interessieren und ihn ausprobieren. Favorisieren wir beispielsweise die Rose, neigen wir dazu, in der Parfümerie Rosendüfte zu testen oder “blind” zu kaufen. Bevorzugen wir eher fruchtige Duftnoten, wenden wir uns eher Parfums zu, die hauptsächlich Fruchtnoten beinhalten.
Besonders beliebte Duftnoten definieren das Thema eines Parfums und dominieren in der Duftkomposition, die zwar von der beliebten Duftnote geprägt ist, aber auch viele weitere einzelne Duftbausteine enthält.
Die dominierende Duftnote dient zwar als Anhaltspunkt, nach dem wir entscheiden, ob ein Parfüm unser Interesse erweckt. Allerdings entscheiden die zusätzlichen Duftnoten und die individuelle Kombination mit weiteren Duftbausteinen darüber, ob und wie gut uns eine Duftkomposition gefällt.
Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie anhand Ihrer beliebten Duftnoten ein Parfüm finden, das Ihnen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gefällt und welche Düfte Ihnen sehr wahrscheinlich nicht gefallen.
Was sind beliebte Duftnoten?
Beliebte Duftnoten sind Duftbausteine, die von einem Großteil der Menschen die Parfüm verwenden als besonders angenehm riechend empfunden werden. Dazu zählen beispielsweise Rose, Jasmin, Veilchen, Maiglöckchen, Kirsche, Vanille, Sandelholz, Moschus, Amber, Zitrusfruchtnoten und viele weitere Duftnoten, die als besonders beliebt gelten. Die beliebten Duftnoten finden sich in zahlreichen Mainstream-Düften wieder.
Aber: Nicht jede Frau und nicht jeder Mann bevorzugt die beliebtesten Duftnoten. Viele Frauen und Männer haben ihren eigenen Geschmack, was beliebte Duftnoten anbelangt. Ganz gleich, welche Hauptnote in einem Parfüm besonders gut gefällt – es gibt für jede Dame und für jeden Herren das passende Duftwasser, bei dem die bevorzugte Duftnote dominiert.
Insbesondere Nischendüfte “wagen” es sich, von den am meisten favorisierten Duftnoten abzuweichen und besondere Düfte zu komponieren, die auch andere Duftbausteine zum dominierenden Thema machen.
Doch kaum ein Parfüm duftet nur nach einer beliebten Duftnote – sonst wären die möglichen Rezepturen für neue Parfums schnell erschöpft. Die hohe Kunst der Parfümeure ist es, immer wieder neue Düfte zu entwickeln und neue Duft-Kombinationen zu komponieren, die uns gefallen.
Deshalb gilt für alle Parfümbegeisterte: Schauen Sie sich die Duftpyramide eines Parfüms genau an, um ein Parfüm zu finden, das Ihre individuellen Vorlieben für ein tolles Parfüm zielsicher trifft.
Die Duftpyramide von Parfüms: Diese beliebten Duftnoten erwarten Sie
Die enthaltenen Duftbausteine und die Konzentration der einzelnen Riechstoffe entscheiden darüber, wonach ein Parfüm riecht. Die individuelle Rezeptur sowie das exakte Mischungsverhältnis der Parfümöle bestimmen zudem auch den Duftcharakter.
Mit der Duftpyramide wird beschrieben, zu welchem Zeitpunkt bestimmte beliebte Duftnoten das Parfüm dominieren.
- Die Kopfnote, auch als Opening oder Topnote bezeichnet, fasst die Duftnoten zusammen, die unmittelbar nach dem Aufsprühen besonders gut riechbar sind.
- Die Herznote bzw. Mittelnote erwähnt die Duftnoten, die sehr lange präsent sind und das Hauptthema des Parfüms bilden.
- Basisnote bzw. Fond fasst all jene Duftnoten zusammen, die beim Ausklang eines Parfüms zu riechen sind.
Somit können Sie anhand der Duftpyramide gezielt nach einzelnen beliebten Duftnoten suchen, die Ihnen besonders gut gefallen und die Sie in einem Parfüm riechen möchten. Beachten Sie jedoch, dass in der Duftpyramide meist nur die dominierenden Duftbausteine erwähnt werden, die im Parfüm dominieren. Daneben sind im jeweiligen Duft meistens weitere Duftnoten enthalten, die Ihnen gefallen oder nicht gefallen könnten, aber dem Parfüm einen bestimmten Duftcharakter verleihen.
Es ist also möglich, dass ein Eau de Parfum oder Eau de Toilette zwar Ihre Lieblingsduftnote enthält, aber durch weitere enthaltene Duftbausteine einen besonderen Charakter erhält.
Duftfamilien beschreiben den Duftcharakter eines Parfüms
Es gibt tausende Duftnoten, sodass eine Unterteilung in verschiedene Duftfamilien sinnvoll ist, um den Charakter sowie den Duft eines Parfüms besser beschreiben zu können. Für die Unterteilung werden verschiedene Ordnungssysteme verwendet. Anhand dieser unterschiedlichen Klassifizierungssysteme lassen sich Parfüms leichter kategorisieren. Jeder kann anhand seiner bevorzugten Klassifizierungsart auswählen, welche Parfüms den eigenen Vorlieben entsprechen könnten oder nicht.
Die wichtigste und geläufigste Form der Klassifizierung beliebter Duftnoten ist die Unterteilung in Duftfamilien. Diese beschreiben hauptsächlich den Grundcharakter eines Parfüms, der je nach Duftkomposition wie folgt sein kann:
- zitrisch frisch
- blumig
- Fougère (Farn, krautig, z. B. Lavendel)
- Chypre
- holzig
- orientalisch
- lederartig & Tabak
- Gourmand
- tropisch
- würzig
- krautig
- aldehydisch (chemisch)
Die Bezeichnung Fougère fasst Düfte von Farn, oftmals auch von krautigen Pflanzen wie etwa Lavendel zusammen. Orientalische Düfte sind oftmals geprägt durch beliebte Duftnoten wie Vanille, Amber und warm-balsamische Hölzer sowie Gewürze, wie man sie auf typischen Souks (orientalischen Märkten) erwartet. Auch aromatisch duftende Harze wie Labdanum oder Oud sind kennzeichnend für Parfums mit orientalischem Geruch.
Als Gourmanddüfte werden Parfüms bezeichnet, die an beliebte Speisen, meist Süßspeisen erinnern. Sie sind meist sehr süß und duften beispielsweise nach Tiramisu, Kirschparfait, Karamellpudding oder Marshmallow.
Chypre Düfte zeichnen sich durch eine zitrische Kopfnote, eine blumige Herznote und eine warme, holzige, moosige Basisnote aus und beinhalten häufig Patchouli. Bei Chypre Düften wird nochmals zwischen diversen Duftcharakteren unterschieden wie z. B.
- animalisch
- floral
- holzig
- fruchtig
- frisch-zitrisch
- grün
- ledrig
Diese Duftcharaktere unterscheiden, ob ein Eau de Parfum eher süß, würzig, krautig, holzig, frisch oder süß wahrgenommen wird. Ein Parfüm, das z. B. als blumig angeboten wird, kann durch zitrisch-frische Duftnoten sehr frisch, aber auch durch Gourmandnoten sehr süß und klebrig duften, wenn beliebte Duftnoten von Blumen mit Duftnoten von Desserts vereint werden.
Eine weitere, überaus interessante Duftkomposition überzeugt mit einem pudrigen Duftcharakter. Beliebte Duftnoten wie Tee oder Reis lassen ein Parfüm trocken und pudrig erscheinen, was als sehr elegant und teilweise als unnahbar wahrgenommen wird.
Es lohnt sich also, bei der Beschreibung eines Parfüms genau auf die verschiedenen Klassifizierungen nach Duftfamilien zu unterscheiden und genau auf die deklarierten beliebten Duftnoten zu achten.
Beliebte Duftnoten nach Duftfarben klassifiziert
Eine weitere Klassifizierungsmethode ist jene, die beliebte Duftnoten nach Farben einordnet. Bei dieser Klassifizierung werden bestimmte Assoziationen zu Farben verwendet, die man mit bestimmten Duftcharakteren in ein Verhältnis bringt.
Mit der Farbe Weiß verbindet man Düfte, die als sehr klar, sehr rein und elegant wahrgenommen werden. Kennzeichnend sind beispielsweise beliebte Duftnoten wie Jasmin und weiße Rosenblüten. Die Duftnoten gehen meist einher mit einem pudrigen Duftcharakter, der an sauber und frisch gewaschene Wäsche erinnert. Weiße Parfüms unterstützen die Assoziation mit einem eleganten Anlass, bei dem eine gewisse Distanz durchaus gewünscht ist.
Parfüms, die mit dem Attribut Weiß beschrieben werden, sind meist elegante Damendüfte, die ihre Trägerin unnahbar, geheimnisvoll und perfekt für einen eleganten Abendanlass erscheinen lassen.
Wird ein Parfüm als rosa beschrieben, darf man einen femininen und romantischen Duft erwarten, der bevorzugt von einer Frau getragen wird, die einen sanften, verspielten und meist auch jugendlichen Charakter hat.
Die Duftfarbe Rot wird mit Leidenschaft, Sinnlichkeit Impulsivität und einem temperamentvollen Charakter assoziiert. Anders, als rosa Düfte, die insbesondere für Frauen in Frage kommen, kann die Duftfarbe Rot auch Herrendüfte beschreiben, wie z. B. das Männerparfüm Hugo Red (2013) und Joop! Homme (1989).
Beliebe Duftnoten für Frauen und Männer
Zudem klassifiziert man Düfte nach Duftnoten für Damen und Duftnoten für Herren. Allerdings sind die Übergängen zwischen beliebten Duftnoten für Männer und Frauen fließend. Während man beispielsweise den Duft der Rose zunächst als typisch weiblich einordnet und Leder eher als maskulin empfindet, können diese “geschlechtertypischen” Duftbausteine auch bei Parfüms für das jeweilige andere Geschlecht wunderbar zur Geltung kommen.
Während süße, blumige und fruchtige Düfte tendenziell eher von Frauen getragen und als feminin empfunden werden, bevorzugen viele Männer für sich selbst meist herbe, krautige und würzige Duftnoten, die von Frauen, wie auch von Männern eher als maskulin empfunden werden.
Meist ist es jedoch so, dass die “geschlechtstypischen” beliebten Duftnoten in Damendüften und Herrendüften die Hauptrolle einnehmen, aber “geschlechtsübergreifend” herzhafte Duftnoten in Frauenparfüms und süße Duftnoten in Herrenparfüms für das gewisse Etwas sorgen.
Beliebte Duftnoten für Frauen
Zu den beliebten Duftnoten für Frauen zählen vorrangig blumige Duftnoten, die Damenparfüms meist einen zarten, verspielten und femininen Duftcharakter zuweisen. Weitere Duftbausteine entscheiden drüber, ob ein Damenparfüm eher frisch und sportlich, romantisch und verspielt oder sinnlich und leidenschaftlich duftet.
Der Duftextrakt von weißen Rosenblüten und Jasmin macht ein Damenparfüm elegant und sanft. Die Duftessenz roter Rosenblätter (z. B. Damazsener Rose) verleiht dem Parfüm Tiefgang, Schwere und sinnliche Leidenschaft.
Freesie, Iris und Iris verleihen einem Damenduft Schwere und eine interessante würzige Duftkomponente. Jasmin Sambac sorgt in einem Parfüm für Frauen für eine attraktive Helligkeit und eine verführerische Duftnote.
Citrisch-fruchtige Duftnoten sind besonders beliebt für Frühling und Sommer. Sie verleihen Parfums eine angenehme Leichtigkeit, die für gute Laune sorgen. Besonders beliebte Duftnoten mit zitrischem Charakter werden auch als Hesperiden bezeichnet. Dazu gehörten beispielsweise auch grüne Mandarinen, die noch nicht ganz reif sind und spritzig duften.
Im Spätsommer sowie im Herbst bringen indes reife Früchte eine süße Schwere in Damendüfte. Hierfür werden häufig beliebte Duftnoten wie reife Ananas. reife Pflaume oder reife Kirschnoten verwendet.
Beliebte Duftnoten für Herren
Herrendüfte neigen tendenziell eher dazu, eine herbe, würzige und krautige Duftrichtung einzunehmen. Männerparfüm eröffnet oftmals mit zitrisch-aquatischen Duftnoten, die als frisch, sportlich und vital wahrgenommen werden. Kräuter und Gewürze lassen Herrendüfte als besonders maskulin erscheinen. Süße Duftbausteine können sich hinzugesellen, um Männerdüften eine sinnliche Schwere und das gewisse Etwas zu verleihen.
Um den maskulinen Duftcharakter zu gewährleisten, geben oft ledrige, würzige und herbe Duftnoten wie Tabak, Leder, Rum, Rosmarin, Basilikum das Hauptthema des Parfüms vor, während süße und blumige Duftnoten die Duftkomposition auf interessante und anziehende Weise abrunden.
Häufig werden die nachfolgenden beliebten Duftnoten für Herren favorisiert:
- Bergamotte
- Leder
- Tabak
- Rum
- Whisky
- Koriander
- Amber
- Sandelholz
- Vetiver
- Zeder
- Eichenholz
Aber: Diese beliebten Duftnoten lassen sich auch perfekt in Damendüfte integrieren – so, wie auch süße und blumige Duftnoten und Gourmandnoten meisterlich in Herrendüfte integriert werden können.
Unisex Parfüm: Beliebte Duftnoten für beide Geschlechter
Generell lassen sich beliebte Duftnoten nicht eindeutig in “maskulin” und “feminin” unterteilen, da der jeweilige Duftcharakter maßgeblich dadurch beeinflusst wird, mit welchen weiteren Duftbausteinen die dominierende Duftnote kombiniert wird.
Aus dem romantischen Duftcharakter der Rose kann ein würzig-maskuliner Duft komponiert werden, wenn beliebte Duftnoten wie die würzige Iris, das krautige Patchouli oder Rosmarin hinzugesellt werden. Ebenso lassen sich die eher maskulinen Duftnoten Leder und Tabak olfaktorisch besänftigen, wenn rosa Rosenblüten, Vanille und das sanfte Sandelholz die Duftkomposition abrunden..
Harze und tierische Duftstoffe wie Amber, Zibet und Bibergeil wirken in angenehmer Konzentration auf Männer und Frauen gleichermaßen anziehend, sodass diese beliebten Duftnoten in Frauendüften, Männerdüften und Unisex-Düften angenehm, anziehend und attraktiv eingesetzt werden können.