
Die Duftnote Sandelholz in Parfüm
Eine der beliebtesten Duftnoten ist Sandelholz in Parfüm. Auch bekannt als Sandalwood wird das aromaintensive Holz aufgrund seines betörenden Dufts in der Parfümherstellung seit Jahrhunderten geschätzt. Das intensiv balsamisch duftende Holz stammt vom Sandelholzbaum, der vor allem in Indien, Australien und anderen Teilen Südostasiens beheimatet ist.

Das Foto zeigt ein Sandelholzplättchen mit der Seitenlänge von 1 cm sowie einer Dicke von 1 Millimeter. Für ein solches Plättchen in exzellenter Mysore Qualität bezahlten wir im Jahr 2014 etwa 1,50 Euro. Schon ein Jahr später waren die Sandelholzblättchen nicht mehr auf dem Markt verfügbar. Etwa 2019 kauften wir dann ein Paket mit 5 gleich großen Plättchen für rund 30 Euro, die keinesfalls den begehrten Sandelholzgeruch beim Räuchern verströmten.
Sandalwood: Für viele der betörendste Duft überhaupt!
Der Duft des Sandelholzes ist warm, holzig und samtig mit einer subtilen cremigen Note, die ihn besonders verführerisch macht. In Parfüms wird Sandelholz hauptsächlich als Duftbaustein in der Basisnote verwendet. Durch seine warmen balsamischen Nuancen und die wunderschöne Tiefe verleiht es dem Parfum ein tolles Finale.
Der Duftcharakter ist wohlig, angenehm, sinnlich und beschützend. Dies sorgt dafür, dass der Duft in wunderbarer Erinnerung bleibt. Es hat eine beruhigende und entspannende Wirkung, was das Duftholz zu einem perfekten Duftbaustein für orientalische und holzige Düfte macht.
Von Männern und Frauen geliebt
Sandelholz verbindet sich aufgrund seiner leichten Süße sehr gut mit vielen anderen Duftnoten wie Rose, Jasmin, Vetiver und Patchouli, wodurch komplexe und facettenreiche Parfümkreationen entstehen können. Der warme und sinnliche Charakter von Sandelholz macht es zu einer zeitlosen Duftnote, die sowohl von Männern als auch von Frauen geschätzt wird. Es verleiht Parfüms eine sinnlich-warme Tiefe und Eleganz, die sie zu einem unvergesslichen olfaktorischen Erlebnis machen können.
Qualitätsstufen von Sandelholz
Sandelholz wird in verschiedenen Qualitätsstufen gehandelt, die hauptsächlich auf der Herkunft und der Art der Verarbeitung basieren. Nachfolgend stellen wir Ihnen die Qualitätsstufen vor.
Mysore-Sandelholz
Dies gilt als eines der hochwertigsten Sandelholzarten. Es stammt aus der Region Mysore in Indien und zeichnet sich durch seinen charakteristischen Duft und seine hohe Ölkonzentration aus. Mysore-Sandelholz ist aufgrund seiner Seltenheit und der langen Reifezeit besonders begehrt.
Australisches Sandelholz
Diese Art stammt aus Australien und wird ebenfalls hoch geschätzt. Es hat einen etwas anderen Duft als das Mysore-Sandelholz, ist aber dennoch von hoher Qualität und wird in der Parfümherstellung sowie in der Aromatherapie verwendet.
Indonesisches Sandelholz
Aus Indonesien stammend, ist dieses Sandelholz in verschiedenen Qualitäten erhältlich. Die besten Sorten sind oft teurer und haben einen intensiven, warmen Duft, während niedrigere Qualitäten möglicherweise weniger Öl und einen schwächeren Duft haben.
Weitere Qualitätsstufen
Neben diesen Haupttypen gibt es auch Sandelholz aus anderen Regionen wie Sri Lanka und Neukaledonien. Die Qualität kann je nach Herkunft und Verarbeitung variieren. Die Qualitätsstufen von Sandelholz werden oft durch den Gehalt an ätherischen Ölen, den Duft und die Nachhaltigkeit der Beschaffung bestimmt.
Parfüm mit Sandelholz – häufig synthetischer Duftbaustein
Hochwertiges Sandelholz ist aufgrund seiner knappen Ressourcen und der nachhaltigen Ernte sehr begehrt und wird in verschiedenen Branchen geschätzt, insbesondere in der Parfümherstellung sowie in der traditionellen Medizin.
Männer und Frauen, die auf der Suche nach einem wirklich sehr guten Sandelholzduft sind und vielleicht sogar noch die großzügig komponierten Düfte der 1980er Jahre kennen, werden sehr wahrscheinlich eine große Enttäuschung erleben. Denn bei der Parfümherstellung wird fast nur noch synthetisches Sandelholz (Sandalore) verwendet, da das Edelholz in bester Qualität kaum mehr im Handel bezogen werden kann.
Insbesondere davon betroffen ist das hochwertige Mysore Sandelholz, welches mit Abstand die beste Qualität und den intensivsten Geruch hervorbringt.
Es gibt mehrere Gründe, warum gutes Sandelholz heutzutage schwerer zu finden ist.
Langsames Wachstum
Sandelholzbäume benötigen viele Jahre, um zu reifen und das duftende Harz zu produzieren, welches dem Holz seinen einzigartigen Duft verleiht. Erst im Alter ab 40 Jahren entfaltet das Holz des Sandelbaums seinen charakteristischen Duft. Durch übermäßiges Abholzen wurden insbesondere in Indien in der Region Mysore nahezu alle alten Sandelholzbäume für die Industrie gefällt, wodurch der Bestand nahezu ausgerottet wurde. Es wurde schlichtweg versäumt, bereits vor Jahrzehnten junge Sandelholzbäumchen nachzuziehen.
Hohe Nachfrage
Vor der Globalisierung wurde Mysore Sandelholz vornehmlich in Indien für medizinische Zwecke, in der Möbelindustrie sowie in der Medizin und in der Aromatherapie verwendet. Zu jener Zeit war es unproblematisch, den Bedarf des Holzes zu decken, ohne den Bestand alter Sandelholzbäume zu gefährden.
Durch den internationalen Handel, der in den 1970er und 1980er Jahren massiv an Fahrt aufnahm, wuchs weltweit die Nachfrage nach dem aromatischen Holz enorm. Die steigende weltweite Nachfrage nach Sandelholzprodukten hat zu einer Überbeanspruchung der vorhandenen Ressourcen geführt.
Obwohl Indien auf diese Situation zunächst die Ausfuhrmengen massiv einschränkte und dann ein nahezu vollständiges Exportverbot verhängte, hat dies nicht zu einer Verbesserung gesorgt.
Überernte und illegaler Handel
Kostbares Sandelholz in exzellenter Qualität ist eine geschützte Art, und illegaler Handel sowie übermäßige Ernte haben dazu geführt, dass natürliche Bestände erschöpft sind. In den letzten Jahrzehnten wurde regelrechter Raubbau in Indien betrieben, um das edle Duftholz abzubauen – legal, vor allem aber illegal.
Ersatz durch synthetische Produkte
Diese Faktoren zusammen haben dazu geführt, dass hochwertiges, natürliches Sandelholz immer seltener wird und oft zu einem hohen Preis gehandelt wird. Aufgrund der Knappheit von natürlichem Sandelholz werden oft synthetische Alternativen verwendet, die zwar ähnlich riechen, aber bei Weitem nicht die gleiche Qualität bieten.