Schweißgeruch – was hilft?

Schweissgeruch - wenn Deo nicht mehr hilft

Schweißgeruch ist eine Belastung. Bisher haben wir ja auf Das-Duftparadies.de fast nur von angenehmen, betörend schönen Düften geschrieben. Heute beschäftigen wir uns einmal mit den weniger schönen Gerüchen. Unangenehmer Körpergeruch durch krankhaftes Schwitzen ist ein unangenehmes Problem für den Betroffenen selbst, aber auch für dessen soziales Umfeld.

Selbst beste und vorbildlichste Körperpflege und gute Anti-Schweiß-Mittel helfen nicht, um langfristig schlechte Düfte des Schweißes zu verhindern. Neben dem Schweißgeruch haben Betroffene auch noch das zusätzliche Problem, dass man das krankheitsbedingte Schwitzen, die so genannte Hyperhidrose bzw. Bromhidrosis (eine Sonderform der Hyperhidrose), sieht und sie sich nicht verbergen lässt. Zu jeder Tageszeit und zu jeder Jahreszeit.

Denn anders als bei gesunden Menschen schwitzen die Betroffenen nicht nur bei hohen Temperaturen oder bei großer körperlicher Anstrengung, sondern auch bei ruhendem Körper, Aufregung und bei kalten Temperaturen. Durch die sich zersetzenden Bakterien entsteht der typische Schweißgeruch und betroffene stinken oft so stark, dass kein herkömmliches Deodorant effektiv gegen den penetranten Geruch wirkt. Hilfreich ist eine Schweißdrüsenabsaugung, die dem unangenehmen Schwitzen den Garaus macht.

Warum riecht Schweiß so eklig?

Abgesehen von wenigen Ausnahmen finden die meisten Menschen Schweißgeruch eklig. Dieser sorgt nicht selten dafür, dass stark schwitzende Menschen wegen des schweißbedingten Körpergeruchs ausgegrenzt werden. Doch wie entsteht eigentlich der lästige Schweißgeruch?

Bakterien verursachen Schweißgeruch

Schweiß verhält sich zunächst einmal gleich, ob durch körperliche Anstrengung oder die Hyperhidrose entstanden. Anfangs riecht er nicht, später entwickelte er schlechte Gerüche, die nicht nur vom Betroffenen selbst, sondern auch von anderen wahrgenommen und als eklig empfunden werden. Schweiß ist ein wässriges Körpersekret, das von den Schweißdrüsen produziert wird. Der Mensch hat die Schweißdrüsen auf dem gesamten Körper verteilt und das zu 99 % aus Wasser stehende Schweißsekret kann in großen Mengen produziert werden.

Beginnt der Abbau von langkettigen Fettsäuren, die sich zu kürzeren Ketten verwandeln, kommen schlechte Düfte zum Vorschein und der unangenehme Schweißgeruch tritt hervor. Bakterien, die zur natürlichen Hautflora gehören, sind es, die den Abbau der langkettigen Fettsäuren initiieren und die unangenehmer Körpergeruch entstehen lassen.

Schweissgeruch - wenn Deo nicht mehr hilft

Salbeitee reduziert das Schwitzen

Leidet man nur gelegentlich unter stärkerem Schwitzen, hat sich eine Behandlung mit Salbei bewährt. Salbei reduziert das Schwitzen. Es kann Salbeitee getrunken oder ein Fußbad mit einem Salbeiaufguss gemacht werden.

Mit Deo Schweißgeruch bekämpfen

Menschen, die keine Probleme mit übermäßiger Schweißbildung haben, wirken dem unangenehmen Geruch mit normaler Körperpflege entgegen. Oft genügt regelmäßiges Duschen, Baden oder Waschen zwischendurch. Insbesondere die Achseln neigen zum Schwitzen bei warmen Temperaturen sowie bei vermehrter körperlicher Betätigung. Der Körper bildet Schweiß, um beispielsweise bei körperlicher Anstrengung oder heißer Sommertemperatur die Körpertemperatur zu regulieren und den Körper abzukühlen.

Um Schweißgeruch vorzubeugen, kann ergänzend zur Körperhygiene zusätzlich ein Deo aufgetragen werden – entweder nach dem Duschen oder zwischendurch. Die Angebote an geruchshemmenden Deos sind umfangreich. Sie stehen für Frauen und Männer zur Verfügung und sind je nach Produkt erhältlich in Form von

  • Deospray
  • Deostick
  • Deocreme

Auch bei den Inhaltsstoffen und der Wirkung von Deos gibt es gravierende Unterschiede. Einige Produkte sollen angeblich den Schweißgeruch für 24 oder gar 48 Stunden unterdrücken. Andere Deos unterdrücken zwar nicht die Schweißbildung, aber hemmen die Geruchsbildung.

Umstritten ist, ob ein Deo mit Aluminiumsalzen gesundheitsschädlich ist. Daher bevorzugen viele Männer und Frauen eine sogenannte natürliche Deocreme ohne Aluminium, die beispielsweise mit Inhaltsstoffen wie Natron, Zinkoxid, Weihrauch und Teebaumöl der Bakterienbildung und somit dem unangenehmen Schweißgeruch vorbeugt. Weihrauch wirkt entzündungshemmend, Teebaumöl wirkt antibakteriell, ebenso wie Natron. Zudem absorbieren Natron und Zinkoxid Feuchtigkeit, sodass der unangenehme Geruch von Schweiß reduziert wird.

Deo und Antitranspirant – was ist der Unterschied?

Der wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden „Geruchshemmern“ ist in der jeweiligen Wirkweise zu sehen. Ein Deodorant beugt Schweißgerüchen vor, während ein Antitranspirant das Schwitzen unterdrückt. Dies wird durch zellverengende Eigenschaften erzielt. Es wird also durch das Antitranspirant die Schweißmenge reduziert und somit auch der Geruch von Schweiß.

Hygiene und Deo reichen nicht

Obwohl moderne Deos sehr zuverlässig Schweißgeruch entgegenwirken, gibt es Menschen, bei denen selbst das beste Deodorant nicht hilft. Dann liegt vermutlich krankhaftes Schwitzen vor. Durch Schwitzen reguliert der Körper seinen Wärmehaushalt. Bei der Hyperhidrose hat das Schwitzen nicht mehr nur diese Funktion, sondern es handelt sich um krankhaftes Schwitzen, was nicht kontrollierbar ist. Zwar riecht frischer Schweiß zunächst nicht, doch schon nach kurzer Zeit bildet sich unangenehmer Körpergeruch, auch wenn etwa zuvor ein Duschbad genommen wurde und ein effizient wirkendes Deo aufgetragen wurde.

Durch die kontinuierliche und übermäßige Schweißbildung ist für die Betroffenen kaum unangenehmer Körpergeruch vermeidbar. Nicht selten führt dies zur sozialen Isolation durch Ausgrenzung und nachvollziehbaren emotionalen Problemen. Abhilfe schafft da die Schweißdrüsenabsaugung, die dauerhaft Erleichterung bringt und schlechte Düfte durch Schwitzen verhindert.

Wirksame Therapieformen bei Hyperhidrose und Bromhidrosis

Wer Probleme mit übermäßigem Schwitzen und kaum vermeidbarem Schweißgeruch zu kämpfen hat, sollte zur Abklärung einen Termin beim Hautarzt vereinbaren und eine Anamnese durchführen lassen. So kann eine wirksame Therapieform gegen die Schweißbekämpfung in Angriff genommen werden.

Mögliche Therapieformen bei krankhaftem Schwitzen:

  • Topische Therapie (z. B. mit Antitranspirant)
  • Chemische Behandlung (z. B. mit Botulinum)
  • Gleichstromtherapie
  • Chirurgische Schweißdrüsenentfernung

Da bei krankhaftem Schwitzen auch psychische Ursachen zugrunde liegen können, kommt in diesen Fällen auch eine systematische Therapie mit Psychopharmaka in Betracht.

Botox – das Therapeutikum gegen Schweißgeruch

Botulinumtoxin, welches auch unter den Bezeichnungen Botolinum und Botox bekannt ist, kommt hauptsächlich im Bereich der Schönheitschirurgie vor. Dort wird es beispielsweise zur Linderung von Falten eingesetzt. Es handelt sich um ein Nervengift, das in geringen Mengen Muskeln, die für die Faltenbildung verantwortlich sind, für eine gewisse Dauer lähmt.

In ähnlicher Weise lässt sich Botulinum als Therapeutikum einsetzen. Durch die Botox-Injektion werden die Signale, die von den Nerven an die Schweißdrüsen übertragen werden, gehemmt und die Bildung des Schweißsekrets reduziert.

Die Botox-Therapie wird lokal in den Problemzonen wie zum Beispiel im Achselbereich angewandt. Das Therapeutikum wird mit etwa 10 bis 20 Stichen in die Achselhöhle eingebracht, um Achselschweiß zu minimieren. Eine lokale Betäubung mit einer anästhesierenden Salbe soll die Behandlung der Schweißdrüsen schmerzfrei machen.

Sollen das Schwitzen an Händen und Füßen mittels Botox-Injektionen unterdrückt werden, ist meist eine Regionalanästhesie erforderlich, um die Schmerzen während der Behandlung zu unterdrücken.

Schweißunterdrückung mit der Botox-Therapie ist vom Patienten selbst zu zahlen und muss etwa halbjährlich wiederholt werden. Eine dauerhafte Behandlung gegen Schweißgeruch ist also nicht möglich, daher kommt für Betroffene bei entsprechend großem Leidensdruck eine operative Lösung meist eher in Frage.

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Schweißdrüsenabsaugung gegen Schweißgeruch

Es klingt brutal. Doch wer unter krankhafter Schweißbildung leidet, hat selbst bei intensiver Körperpflege keine Chance, unangenehmen Schweißgeruch wirksam zu bekämpfen. Ganz im Gegenteil: wer sich ständig wäscht, läuft Gefahr, die eigene Haut nachhaltig zu schädigen. Ein operativer Eingriff, bei dem Schweißdrüsen abgesaugt werden, kann da die weitaus bessere Lösung sein.

Schweißdrüsen werden abgesaugt

Die Methode der Schweißdrüsenabsaugung ist zwischenzeitlich derart gut entwickelt, dass es sich bei ihr um eine kleine operative Technik handelt. Mit zum Teil nur drei Millimeter dicken Kanülen werden bei dem Eingriff lokal die Schweißdrüsen abgesaugt, die für den unangenehmen Körpergeruch sorgen. Der Eingriff kann ambulant erfolgen und dauert ca. eine 5 bis 10 Minuten, mit der Vorbereitung und der Nachversorgung etwa eine halbe Stunde.

Zuvor wird eine Betäubung verabreicht, so dass es während der Schweißdrüsenabsaugung zu keinen Schmerzen kommt. Im Nachgang werden die Einstichstellen mit Pflastern, Verband und Kompressionshemd bedeckt. Zur Infektionsvorbeugung wird dem Patient ein Antibiotikum verordnet. Da es sich um einen kleinen Eingriff handelt, gibt es kaum gravierende Risiken. Zurückbleiben können für einige Tage kleine Hämatome, Schwellungen oder Verhärtungen.

Reduziertes Schwitzen ohne Geruch

Da bei dem Eingriff nahezu alle Schweißdrüsen entfernt worden sind, ist das krankhafte Schwitzen der Hyperhidrose sofort beendet und man braucht sich vor lästigem Schweißgeruch nicht mehr zu fürchten. Einige Schweißdrüsen bleiben auch nach der Behandlung noch aktiv und sorgen für das normale Schwitzen.

Von der Hyperhidrose sind in Deutschland etwa 7 Millionen Menschen betroffen. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema. Bei der Schweißdrüsenentfernung abgesaugte Schweißdrüsen wachsen nicht mehr nach und so ist dauerhaft übler Schweißgeruch ausgeschaltet und schlechte Düfte durch krankhaftes Schwitzen gehören der Vergangenheit an.

1 Kommentar
  1. Diana sagte:

    Ich hab mächtige Probleme mit meinen Schweißdrüsen. Überlege seit einiger Zeit, mir die wegmachen zu lassen. Schweißgeruch bei Männern ist schon unangenehm. Als Frau find ich das doppelt schlimm. Wenn kein Deo länger als eine halbe Stunde hält. Ziemlich gut, dass ihr auch über solche Tabu-Themen hier schreibt. Sprechen Frauen ja nicht gern drüber. Eure Diana

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