Aromatherapie mit ätherischen Ölen
Haben Sie sich noch nicht näher mit der Wirkung von aromatherapeutischen Ölen beschäftigt, werden Sie wahrscheinlich verblüfft sein, welche Möglichkeiten die Aromatherapie mit ätherischen Ölen bietet. In diesem Beitrag gehen wir darauf ein, wie ätherische Öle (kurz: ÄÖ) sowie synthetische Duftstoffe uns lenken und in der Aromatherapie Wirkung zeigen. Diese gilt schon lange als traditionelle und alternative Heilmethode, die das Wohlbefinden steigert und Krankheiten lindert.
Aromatherapie nutzt die Wirkung von Düften auf den menschlichen Organismus
Ätherische Öle zeichnen sich durch intensiven Duft aus. Sie enthalten leicht flüchtige Inhaltsstoffe, die das Vegetative Nervensystem, den Hormonhaushalt und das menschliche Immunsystem beeinflussen. Häufig begegnen wir diesem Phänomen eher zufällig. Wir machen uns keine Gedanken darüber, wie stark uns Gerüche manipulieren. Am besten macht dies das nachfolgende Beispiel deutlich.
Leckere Gerüche fördern Verkaufszahlen
Schließen Sie mal die Augen und stellen Sie sich im Supermarkt vor. Vielleicht haben Sie Hunger, wollen nur ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Sehen Sie sich schon jetzt durch die Gänge auf und ab laufend? Mit einem Einkaufswagen vor sich herschiebend, der immer voller wird?
Früher hat man dieses Verhaltensmuster, das deutlich vom ursprünglichen Plan abweicht (nur ein paar Kleinigkeiten besorgen), auf den Hunger geschoben. Wer hungrig einkauft, kauft mehr ein. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Auch die Gerüche, die wir während dem Einkaufen in einem Geschäft wahrnehmen, verleiten uns dazu, mehr einzukaufen, als wir benötigen. Duftet es im Supermarkt besonders lecker nach Kaffee, frisch gebackenem Brot und anderen Leckereien, erwecken diese verführerischen Aromen Gelüste, die wir stillen möchten.
Deshalb machen sich Geschäfte diesen umsatzfördernden olfaktorischen Effekt, die Macht der Düfte, zu Nutzen. Sie setzen Aromen ein, um den Geschäftsraum zu „parfümieren“.
Duftstoffe manipulieren Körper und Seele
Die Macht der Düfte – das sind die Effekte, die Riechstoffe in unserem Körper auslösen. Supermärkte sowie kleinere Geschäfte beduften gezielt den Verkaufsraum, um bei Kunden unterbewusste Kaufimpulse auszulösen. Ähnlich funktioniert dies auch in der Automobilbranche. Fahrzeuge mit Kunstleder-Ausstattung werden mit Lederparfüm besprüht, damit die Innenausstattung hochwertiger riecht. Gebrauchte Fahrzeuge werden mit Duftstoffen behandelt, die den gebrauchten Wagen nach einem Neufahrzeug riechen lassen.
Ätherische Öle steigern Wohlbefinden und haben therapeutische Effekte
Die zuvor genannten Beispiele verdeutlichen, wie ernstzunehmend die Wirkung ätherischer Öle und Gerüche ist. Von Aromatherapie spricht man allerdings nur, wenn Ätherische Öle im Bereich Wellness und Gesundheit zum Einsatz kommen.
In der traditionellen Aromatherapie geht es nicht darum, in der Wirtschaft und im Einzelhandel den Umsatz anzukurbeln, sondern um
- Steigerung des Wohlbefindens
- Linderung von Beschwerden
- naturheilkundliche Wirkung
Die aromatherapeutischen Ansätze beruhen darauf, dass durch naturreine ätherische Öle gewünschte positive Impulse an das Gehirn geleitet werden, um dann durch das Aromaöl gewollte emotionale und/oder körperliche Reaktionen auszulösen. Dies kann man gezielt in Form einer Therapie machen, wenn man physisch oder gesundheitlich sehr angeschlagen ist.
Man kann aber auch, ähnlich wie die Geschäfte, den Wohnraum oder den Arbeitsplatz mit ätherischen Ölen oder ätherischen Duftmischungen beduften, um den Wohlfühlfaktor zu steigern.
Unterbewusste Aromatherapie mit ätherischen Ölen und einer Duftlampe
Im häuslichen Umfeld lassen sich ätherische Öle durch die Verwendung einer Duftlampe einsetzen, um das Wohlbefinden zu steigern. Vielen Anwendern ist dabei gar nicht bewusst, dass es sich um eine Form der Aromatherapie mit ätherischen Ölen handelt. Vielmehr wird das sanfte Kerzenlicht und der aufsteigende Geruch des Duftöls als angenehm wahrgenommen.
Schon bei der Auswahl des aromatischen Duftwachses oder des ätherischen Öls entscheiden wir uns für eine Duftrichtung, die wir als angenehm und wohltuend empfinden.
So bevorzugen wir zum Beispiel
oder den würzigen Duft ätherischer Öle vitalisierender Kräutern oder ÄÖ von Zitrusfrüchten, die als besonders belebend gelten. Es geht also um einen Wirkeffekt, mit dem wir bereits vertraut sind und dessen positive Wirkung wir in der Vergangenheit schon einmal erleben durften.
Gab es in der Vergangenheit
- eine stressige Situation, in der Rosengeruch die Konzentration förderte,
- Liebeskummer, bei dem Vanillegeruch Trost spendete,
- eine depressive Verstimmung, die durch den Geruch von Jasmin aufgeheitert wurde,
- tiefe Erschöpfung, die von zitrischem Duft gelindert werden konnte,
hat das Gehirn den Zusammenhang von Beschwerdesymptom und positiver Wirkung des ätherischen Öles gespeichert. Kommen wir wieder in eine ähnliche Situation greifen wir intuitiv zu einem Parfüm, zu einer Duftlampe oder einem ätherischen Öl, das uns genau in dieser Situation gut tut.
Aromatherapie unter der Dusche und beim Händewaschen
Etwas weniger bekannt als die Anwendung einer Duftlampe ist die Verwendung von Aromaseifen. Für uns sind aromatherapeutische Seifenstücke aus einer österreichischen Seifenmanufaktur nicht mehr wegzudenken. Sie duften zauberhaft nach Löwenzahn, Lavendel, Kiefer und sorgen beim Duschen, Baden und Händewaschen für ein Vitalisierung, Entspannung oder gute Laune.
Aromatherapie – ein wichtiger Bestandteil der alternativen Heilkunde
Die Wirkung ätherischer Öle fand in allen Hochkulturen schon vor Jahrtausenden Anwendung. Zu einer der ältesten Anwendungsformen zählt das Räuchern – zu medizinischen Zwecken, zur Linderung von Beschwerden und Krankheiten sowie zur Reinigung. Das Wirkprinzip ätherischer Öle in der Aromatherapie gilt als unbestritten.
Heute ist die Aromatherapie ein fester Bestandteil alternativer Heilverfahren, das von Heilpraktikern und Ärzten genutzt wird, um symptomatische Beschwerden und Krankheitsbilder zu lindern bzw. zumindest therapiebegleitend den Heilungsprozess zu unterstützen.
Wie werden ätherische Öle gewonnen?
Als ätherisches Öl bezeichnet man Duftöl, das hauptsächlich mit dem Verfahren der Wasserdampfdestillation aus Pflanzen oder Pflanzenteilen gewonnen oder extrahiert wird. Zitrische ätherische Öle werden vornehmlich durch Kaltpressung gewonnen.
ÄÖ setzen sich aus verschiedenen Terpenen sowie Sesquiterpenen und aromatischen Verbindungen zusammen. Sie werden in speziellen Öldrüsen der Pflanzen gebildet und reichern sich im pflanzlichen Gewebe ab. Ätherische Öle können sich je nach Pflanzenart befinden in:
- Blüten
- Blattmasse
- Samen
- Wurzeln
- Schalen
- Rinden
- Holz
- Harz
Der Anteil des ÄÖ des Ausgangsmaterials liegt bei einem ein- bis zweistelligen Promille-Bereich. Es wird also eine große Menge an Blüten bzw. einem anderen Ausgangsmaterial benötigt, um eine kleine Menge Aromat gewinnen zu können. Aufgrund dieser Tatsache lässt sich erklären, warum besonders gute Aromaöle hochpreisig angeboten werden. Möchten Sie durch den aromatherapeutischen Effekt profitieren, sollten Sie ausschließlich hochwertige ätherische Öle kaufen.
Zwar gibt es Produkte, die bei einer Füllmenge von 10 ml bereits für 2 bis 3 Euro erhältlich sind. Darin sind entweder keine natürlichen Aromaöle enthalten oder nur in einem denkbar geringen Anteil, der massiv mit einem minderwertigen Trägeröl verdünnt wurde.
Je hochwertiger und wirksamer ein Aromat ist, desto mehr müssen Sie dafür bezahlen. Wenn ätherische Öle Bio Qualität aufweisen sollen, kosten 10 ml etwa 7 bis 15 Euro. In Top Qualität sind Preise im Bereich von mehreren 100 Euro für 5 ml keine Seltenheit! Oud, eines der hochwertigsten und kostbarsten Öle überhaupt, kann auch in kleinster Menge einen 4-stelligen Preis erreichen – es handelt sich um besonders reine Öle, die kaum oder keine Trägeröle enthalten.
Aromatherapeutische Effekte auch mit Parfüm
Dass die Anwendung in der Aromatherapie mit ätherischen Ölen äußerst erfolgreich nutzbar ist, ist sicherlich jedem Parfümliebhaber klar. Denkt man nur daran, welches Wohlempfinden wir erleben, wenn wir unseren Lieblingsduft aufsprühen.
Parfums steigern Selbstbewusstsein und Wohlgefühl
Wir heben unser Selbstbewusstsein, wir erleben ein Hochgefühl, wir fühlen unsere Sinne belebt. Dass es uns beim Anlegen des Parfüms so geht, beruht im Grunde auf den gleichen Effekten, die auch bei der aromabasierten Therapie Weg und Ziel sind. Schließlich enthalten Parfüms auch ätherische Öle.
Gehirn entscheidet darüber, ob ein Parfüm gefällt
Wenn wir uns für den Kauf eines neuen Duftes entscheiden, hat uns unsere Nase zuvor mit Hilfe des Gehirns unserem Körper mitgeteilt, dass das neue Parfüm uns gefällt. Unser Gehirn, nicht die Nase, entscheidet, wann wir einen Geruch für gut oder schlecht befinden. Hier unterscheidet das Gehirn zwischen objektiv und subjektiv als positiv oder negativ empfundenen Gerüchen.
Die Gerüche von altem Fisch, Moder oder verdorbenen Lebensmitteln sind zum Beispiel objektiv schlechte Gerüche. Subjektiv bewertet man einen Geruch meist dann schlecht, wenn sich mit ihm eine negative Erinnerung verknüpfen lässt. Es kann also auch ein objektiv guter Riechstoff dann als schlecht befunden werden. Und so lässt auch das Gehirn den Körper auf derartige Informationen reagieren. So können subjektiv als unangenehm empfundene Gerüche körperliche Symptome wie etwa Angstschweiß, Übelkeit, Migräne und sogar Erbrechen auslösen.
Die wichtigsten ätherischen Öle in der Aromatherapie
Es lässt sich kaum sagen, welche ÄÖ die wichtigsten für aromatherapeutischen Anwendungen sind, da in der Aromatherapie bedarfsbezogen einzelne Öle ausgewählt werden.
Nutzen der einzelnen Öle steht bei Aromatherapie im Vordergrund
Bei der Aromatherapie wird zunächst bestimmt, welche Wirkung man durch die therapeutische Aroma-Behandlung mit ätherischen Ölen erzielen will. Dann macht man sich auf die Suche nach einem Duftöl, das diese gewünschte Wirkung entfaltet. Dabei lassen sich unterschiedliche Wirkungen verschiedener Düfte miteinander kombinieren.
So wirken ätherische Öle bei der Aromatherapie
Natürlich möchten wir Ihnen einige ÄÖ und deren Wirkungen etwas näher vorstellen. Klicken Sie gerne in unsere Kategorie „Riechstoffe“ – dort stellen wir Duftnoten ausführlich vor.
Ätherisches Pfefferminzöl in der der Aromatherapie
Gegen Müdigkeit, Antriebslosigkeit und schlechter Konzentration wirkt ätherisches Öl der Pfefferminz sehr gut. Es hilft dabei, sich wieder erfrischt zu fühlen und hilft der Konzentration auf die Sprünge.
Nervenstärkende, entspannende und beruhigende ÄÖ
Hat man Liebeskummer, ist eine Kombination aus Zimt, Jasmin und Anis genau das Richtige, weil alle drei Öle entspannend wirken, die Seele zum Erholen bringen und die Nerven gleichzeitig gestärkt werden. Wussten Sie schon, warum gerade Jasmin in der Aromatherapie ein wichtiges ätherisches Öl ist und dass Jasmin wie Valium wirkt?
Verbesserte Konzentration durch Aromatherapie
Melisse steigert das Wohlbefinden, lindert Nervosität und kann bei Schlaflosigkeit eingewandt werden. Melissenöl verbessert die Konzentrationsfähigkeit. Zitrusfrüchte wie Mandarine, Orange, Neroli und Bergamotte wirken stimmungsaufhellend und fördern die Konzentration. Ebenso wirkt sich Rosenöl positiv auf das Konzentrationsvermögen aus.
Aromatherapie bei Erkrankungen – die wichtigsten Aromate
Pfefferminzöl wirkt bei Husten schleimlösend und kann Kopfschmerz lindern. Ylang-Ylang kann Blutdruck senken und dazu beitragen, die Herzfrequenz zu normalisieren. Lavendelöl wirkt antibakteriell und antiviral. Es gilt als entzündungshemmend. Kamillen ist ebenfalls antibakteriell und kann Entzündungen hemmen. Ätherisches Fenchelöl hat eine krampflösende, schleimlösende sowie antimikrobielle Wirkung, weshalb es bei Erkältungskrankheiten sowie zur Behandlung bei Problemen mit Magen und Darm in der Aromatherapie eingesetzt wird. Anisöl kommt wegen seiner zahlreichen positiven Eigenschaften als natürliche Alternative zu Antibiotika zum Einsatz.
Moin, moin,
ich finde den Beitrag sehr informativ und hervorragend geschrieben. Ergänzend möchte ich diesen Beitrag empfehlen. Beides Zusammen schafft einen guten Überblick